Vor Kurzem ist und ein kleines, aber besonderes Dokument in die Hände gekommen: das Spielreglement von 1935! Fast ein Jahrhundert alt, zeigt es nicht nur, wie sich das Spiel über die Jahre entwickelt hat, sondern auch, Regeln welche zum Teil noch heute Gültigkeit besitzen – und welche man sich heute kaum mehr vorstellen kann.
Einige Grundsätze bestehen nach 90 Jahren unverändert fort – die Faszination des Hornussens ist unverändert spürbar. Andere Vorschriften hingegen lassen uns schmunzeln und zeigen, wie sich Sport und Alltag verändert haben.
Das lesen und verstehen des alten Reglements hat allerdings so siene Tücken. Die Schriftart ist nicht mehr gängig und auch die Ausdrucksweise hat sich verändert.
Der grösste Unterschied liegt wohl im Umfang des Reglements. Dies umfasste 33 Artikel welche auf 7 Seiten niedergeschrieben wurde. Zum Vergleich - das heutige Spielreglement umfasst über 180 Punkte. Zudem sind weitere Reglemente und Weisungen, welche einen Teil des Reglements von 1935 unterdessen abdecken.
Hier ein paar Beispiele aus dem Reglement von 1935:
Früher musste der Ersatzspieler der schlagenden Mannschaft zwischen Abschlagpunkt und Spielfeld sitzen und laut und deutlich den Namen des schlagenden Spielers abrufen. Ebenso galt: Der Ersatzmann der abtuenenden Mannschaft hatte das Recht das Schlagen und Setzen zu kontrollieren, anstatt das Team aktiv bei der Abwehr zu unterstützen – eine Aufgabe, die heute selbstverständlich ist.
Ebenso hat sich die Anzeige von Nummern geänder, respektive von den Hornussen welche abgetan wurden. Damals wurde jeder Streich, welcher abgetan wurde durch das Werfen einer Roten Fahne angezeigt. Fahnen im Spielfeld sind keine mehr zu sehen. Die Kampfrichter zeigen mit dem Heben des Arms nur noch die Hornusse an, welche unabgetan im Spielfeld landen.
Die Anforderungen an die Kampfichter sind nicht mehr identisch. Heute übernehmen oft Frauen diese Funktion. Damals waren tüchtige und charakterfeste Männer gefragt.
Diese kleinen Einblicke zeigen eindrücklich, wie Tradition und Fortschritt Hand in Hand gehen. Sie lassen uns staunen und erinnern uns daran, dass Sportgeschichte lebendig bleibt, wenn wir sie entdecken und weitergeben.
In den kommenden Wochen werden wir weitere Fundstücke aus unserem Archiv vorstellen – bleiben Sie gespannt auf weitere faszinierende Einblicke in die Welt des Hornussens!
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